Gott

„Ich bin der ich bin“

So hat Gott Moses im Alten Testament die Frage beantwortet, die uns allen auch unter den Nägeln brennt: Was, oder wer ist Gott? Und wirklich befriedigend beantwortet ist sie damit natürlich nicht. Denn tatsächlich lässt sich Gott nicht von uns in eine Schublade stecken, oder eine einfache Definition verpacken.

Gott lebt jenseits von klugen Sätzen und klaren Begriffen. Trotzdem können wir Menschen einfach nicht aufhören, über Gott zu sprechen. Wir danken ihm in der Poesie. Wir spüren ihn in der Musik. Wir hören ihn im Schweigen. Wir suchen Bilder, um das zu schildern, was sich nicht in Worte fassen lässt.

Es gibt traditionellere Bilder, wie das des Vaters, das in uns das Gefühl von Schutz und Geborgenheit weckt. In der Geschichte der Kirche haben aber auch viele Menschen von Gott als Mutter gesprochen, um die Zärtlichkeit und Fürsorge auszudrücken, die sie in ihrer Beziehung mit Gott erleben. Gott hat kein Geschlecht, aber dafür viele Namen.

Gott kann sich genauso als der Ursprung wie als das Ziel unseres Lebens erweisen. Manchmal fühlen wir uns von ihm ermutigt und befähigt, in die Welt hinaus zu gehen, und manchmal möchten wir die Welt hinter uns lassen, und bei Gott Ruhe finden. Manchmal sehen wir Gott überall um uns, und manchmal scheint er unser Rufen nicht zu hören.

Doch wenn Gott sagt „Ich bin der ich bin“, dann ist das nicht nur eine Beschreibung, sondern vor allem ein Versprechen. Gott, mit allen Namen, die wir ihm geben, und all dem, was wir bei ihm suchen, bleibt. Er bleibt für uns, mit uns, und um uns. Ob, und wie auch immer wir ihn erkennen.